Nachhaltige Apps zielen meistens auf eine sowieso schon bewusst lebende Zielgruppe ab. Doch um tatsächlich einen gesellschaftlichen Unterschied zu bewirken, muss man Menschen erreichen, die sich einen Dreck um andere scheren. Und welcher Motivator könnte da besser funktionieren, als der Inbegriff von Gier und Egoismus: Geld.

Nur elf Prozent der Bevölkerung gehen überwiegend zu Fuß und das, obwohl laut Umweltbundesamt 40 % der Emissionen von Stickoxiden durch den Verkehr verursacht werden. Häufiges zu Fuß gehen hätte also signifikante Auswirkungen auf die Qualität der Luft. Aber warum sollte ich auch zu Fuß gehen? Das Auto ist so viel bequemer und außerdem bin ich dann auch sehr viel schneller am Ziel. Zeit ist ja bekanntlich Geld.

Die Lösung: Flouzgänger! Ohne großen Aufwand und ohne den Zeigefinger zu erheben, verändert die App das Verhalten der Nutzenden.

Diese starten ganz einfach zu Beginn der Nutzung die Aufzeichnung ihrer Schritte und zurückgelegten Entfernung. Anschließend können sie entweder eine vorgegebene Route laufen und sich von der Applikation navigieren lassen, oder das Smartphone wegpacken und ihre Strecke nach eigenen Vorlieben gehen. Währenddessen werden die Parameter Entfernung, Dauer und Kalorienverbrauch gemessen. Wird die Streckenaufzeichnung beendet, erhalten sie eine der Distanz entsprechende Anzahl an Punkten. Je nach Punktestand werden sie in eine der sechs Stufen eingeordnet und können dann den für sie generierten Rabattcode nutzen, um auf ausgewählte Produkte der Partner-Unternehmen Rabatt zu erhalten. Pro Kilometer werden den Nutzenden 100 Punkte gutgeschrieben. Der Grafik entsprechend erhalten sie also nach drei Kilometern einen Rabatt-Code für fünf % Preisnachlass. Im Anschluss an diese Stufe verdoppeln sich die erforderlichen Punkte pro Stufe. Hierdurch wird gewährleistet, dass die letzten Stufen nur durch eine hohe Leistung zu erreichen sind. Zusätzlich wird der Punktestand nach 14 Tagen genullt. So werden Nutzende dazu gebracht, ihre Laufleistung hochzuhalten.

Wer gewinnt? Am Ende natürlich die Umwelt! Aber auf dem Weg dahin gewinnen Partner-Unternehmen wie Nike, Puma und viele weitere eine treue Kundschaft und sauberes Image.